Steffi Kübrich verkörperte den Kampfgeist, der die SG Kunstadt/Weidhausen gegen den TV Marktsteft nochmals ins Spiel kommen ließ. Letztendlich verhinderten aber auch ihre sechs Tore nicht die am Ende unglückliche 24:25 (10:149-Heimniederlage. Foto: mts
Einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt mussten die Landesliga-Damen der SG Kunstadt/Weidhausen am Sonntagnachmittag vor eigenem Publikum gegen den TV Marktsteft einstecken. Die knappe 24:25 (10:14)-Niederlage gegen den direkten Tabellennachbarn fiel für die Schützlinge von Trainerin Christine Gahn gerade deshalb so bitter aus, weil sich die Gastgeberinnen hinsichtlich des eigenen Kampfgeistes nichts vorzuwerfen hatten und selbst einem hoffnungslos scheinenden Rückstand aus der ersten Halbzeit komplett wettgemacht hatten. Am Ende wurde die SG aber erneut Opfer der eigenen Fehlerquote in den spielentscheidenden Situationen.
Und dennoch besteht gerade aufgrund der Art und Weise, wie sich die SG-Damen am Sonntag gegen die drohende Niederlage gestemmt hatten, noch immer Hoffnung im heimischen Handball-Lager. Denn eigentlich hatten im ersten Spielabschnitt nur die wenigsten in der Obermainhalle an eine Siegchance der Gastgeberinnen geglaubt. Unsicher und gehemmt traten Freitag & Co in diesem ersten Endspiel dem Tabellenzehnten entgegen, der seinerseits mit schnellem und sicherem Passspiel die SG nach Belieben beherrschte. Doch spätestens nach dem 4:10 (19.) riss sich die SG zusammen und zeigte die einzig richtige Reaktion. Steffi Kübrich führte vermehrt Regie und ließ ihre Farben auf 7:10 (24.) herankommen, ehe die starke Linkshänderin Ina Hertlein nahezu ungehindert doch noch den 10:14-Pausenstand sicherte.
Doch dieser kurze Zwischenspurt hatte bei der Gahn-Truppe die Handbremse endgültig gelöst. Folglich kam die Mannschaft wie ausgewechselt zurück aus der Kabine und zeigte ein ganz anderes Gesicht. In der Abwehr nahm man geschickt Ina Hertlein aus dem Spiel und präsentierte sich in der Offensive deutlich zielstrebiger. Vor allem die Chancen über die Außenpositionen wurden nach dem Wiederanpfiff von Christin Gutsch und Lena Bauer konsequent verwandelt. Als dann auch noch die eingewechselte Vanessa Staudt den Turbo zündete und in der 47. Minute den 21:20-Führungstreffer erzielte, war der Funke endgültig auf das Publikum übergesprungen. Allerdings wiederholten sich jetzt die Fehler aus dem Nürnbergspiel: Anstatt mit Ruhe den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen, suchte die SG mit der Brechstange die Vorentscheidung. Hinzu kamen leichte technische Fehler und eine Vielzahl an ungeschickten Abwehraktionen. Doch obwohl man aufgrund der unverhältnismäßig zahlreichen Zeitstrafen zeitweise in dreifacher Unterzahl auftrat, gab man sich nicht geschlagen. Kristin Fritz zeigte starke Paraden im Tor und Steffi Kübrich erzielte das 23:23 in der 58. Minute. Letztendlich nutzte der Gast aus Unterfranken aber vor allem das permanente Überzahlspiel zu einem am Ende glücklichen 25:24-Auswärtserfolg.
SG Kunstadt/Weidhausen: Pitterich K. / Fritz (Tor), Kübrich 6/2, Seufert 5, Staudt 5, Gutsch 2, Glaß 2, Pühlhorn 2, Bauer 2, Redinger, Freitag, Baier, Weber, Berghold.
TV Marktsteft: Seitz / Fahmer / Moser (Tor), Hertlein I. 9/1, Müller-Scholden 6/3, Lenzer 3, Remler 3, Weiß 3, Streng 1, Reinertz, Hertlein J., Wendel.
Schiedsrichtergespann: Hermannstädter / Richter (beide TS Herzogenaurach)
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