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SG Kunstadt/Weidhausen : Post SV Nürnberg 23:26 (10:14)

Wie bereits in der Vorwoche standen die Landesliga-Damen der SG Kunstadt/Weidhausen auch gegen den Post SV Nürnberg kurz vor einer Überraschung, verpassten aber beispielsweise in dieser Szene zehn Minuten vor Spielende den Ausgleichstreffer durch Anja Pitterich. Und dennoch machte aufgrund der starken SG-Leistung selbst die 23:26 (10:14)-Niederlage Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf. Foto: mts

Normalerweise ist es angebracht, dass man nach zwei Hinspielniederlagen zum Saisonauftakt von einem klassischen Fehlstart spricht. Bei den Landesliga-Damen der SG Kunstadt/Weidhausen ist dies nach der 23:26 (10:14)-Niederlage in Michelau gegen den Post SV Nürnberg anders. Denn das Team von Trainerin Christine Gahn bewies zum einen in der Offensive einen echten Aufwärtstrend, zum anderen hätte es gegen die spielstarken Gäste aus Mittelfranken unter anderen Umständen vielleicht zu einem Punktgewinn gereicht.

Diese „anderen Umstände“ bezogen sich am Sonntag aus Sicht der SG vor allem auf die Leistung des Schiedsrichtergespanns. Sicherlich waren die mit viel Tempo agierenden Gäste oft nur mit unfairen Mitteln zu stoppen, aber dass am Ende auf Seiten der SG sieben Zeitstrafen und zwei Strafwürfe und auf Nürnberger Seite keine einzige Zeitstrafe, dafür aber acht Siebenmeter standen, machte die heimischen Zuschauer fassungslos und den objektiven Spielbeobachter zumindest stutzig.

Doch die Niederlage der SG allein an den Schiedsrichtern festzumachen, würde die Sache aus Sicht der Gastgeberinnen zu einfach machen und vor allem die Spielstärke der „Postlerinnen“ schmälern. Denn im Vergleich zur Vorwoche und damit zum SC 08 Schwabach präsentierte sich in der Michelauer Mainfeldhalle mit dem Post SV Nürnberg eine hervorragend eingespielte und vor allem offensivstarke Truppe. Stefanie Kübrich erzielte zwar für ihre Farben noch das 4:3 (11.), doch in der Folge präsentierte der Gast sein ganzes Können. Mit einer schnellen zweiten Welle und dem sehenswerten Spiel über den Kreis riss die Truppe von Trainer Sebastian Gerner die Partie mehr und mehr an sich und profitierte dabei auch von der zunehmenden Abschlussschwäche der Gastgeberinnen. Die SG spielte zwar nicht schlecht, der Gegner aber einfach besser und effektiver. Deshalb gingen beide Teams mit einer aus Sicht der Nürnbergerinnen verdienten 14:10-Führung in die Kabine.

Für den weiteren Saisonverlauf hoffnungsvoll durfte dann die zweite Hälfte die heimischen Handballfans stimmen. Denn obwohl Nürnberg weiterhin aus dem starken Rückraum über Melina Schwab, Corinna Grebner und Marlena Ludwig mit viel Tempo agierte, hielt die SG dagegen und kämpfte sich nach dem 12:17 (36.) Tor um Tor heran. Nürnberg verlor zunehmend die Ordnung in der Defensive, was die Gahn-Truppe vor allem über Steffi Kübrich, Melanie Riedel, Marie Berghold und Fabienne Seufert zu nutzen wusste. Als dann auch noch Kerstin Pitterich im Tor der Gastgeberinnen immer mehr Bälle zu fassen bekam, stand die Partie spätestens beim 19:20 (51.) durch Fabienne Seufert kurz vor der Wende. Allerdings sicherten sich die stets wachen Nürnbergerinnen selbst in aussichtlosen Situationen abprallende Bälle. Besonders bitter, weil völlig überzogen war dann aber die Zeitstrafe für SG-Spielerin Vanessa Staudt beim Stand von 21:23 in der 57. Minute, während Melina Schwab kurz zuvor nach einem Stoß gegen Marion Held in der Luft nicht einmal verwarnt worden war. All das brachte die Gahn-Truppe endgültig aus der Spur und den wacker kämpfenden Nürnbergerinnen zwar keinen unverdienten, aber mitunter glücklichen doppelten Punktgewinn.

SG Kunstadt/Weidhausen: Pittereich K. / Dinkel-Dill (Tor), Kübrich 6/1, Seufert 4, Berghold 4, Riedel 3, Glaß 2, Bauer 2, Held 1, Pitterich A. 1, Weber, Will, Staudt, Redinger.

SV Post Nürnberg: Hofer / Vogel (Tor), Weber C. 9/6, Schwab 5, Rätsch 4, Parpan 2, Weber M. 2, Ludwig 2, Berthold 1, Köstner 1, Lohse, Lederer, Fischer.

Schiedsrichtergespann: Goeckel (TSV Wendelstein) / Wölfel (TSV Röthenbach)

-mts-
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