Auch wenn die Landesliga-Damen der SG Kunstadt/Weidhausen beim 26:26 (15:11)-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg Handball am Sonntagnachmittag zumindest einen Punkt im Abstiegskampf gewannen, dann zeigte ein Blick in die Gesichter der Gastgeberinnen, dass sie an diesem Tag aber auch einen Zähler verloren hatten. Denn völlig unnötig kassierten die Spielerinnen von Trainerin Christine Gahn den letzten Treffer gerade einmal zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff, obwohl sie beim 26:23 noch wie die klaren Gewinnerinnen ausgesehen hatten.
Damit verpasste es die SG, in der Tabelle an der punktgleichen DJK Rimpar vorbeizuziehen, und muss bis zum nächsten Spieltag in zwei Wochen auf einem Abstiegsplatz verharren.
Gegen den Tabellenvorletzten aus Nürnberg scheiterten die SGlerinnen schlichtweg an ihren eigenen Nerven und an einem Gegner, der die Verunsicherung des Gastgebers in den Schlussminuten kaltschnäuzig ausnutzte.
Zu Beginn der Partie war der Gahn-Truppe noch die fehlende Spielpraxis der letzten Wochen anzumerken. Nürnberg spielte keineswegs wie ein Team, das sich mit dem Abstieg schon abgefunden hat und kam durch die starke Lisa-Charlotte Knapp zur 7:5-Führung (15.). Anschließend hatten die Gastgeberinnen jedoch ihre Nervosität abgelegt. Sie fanden in der eigenen Abwehr zu mehr Stabilität und in der Offensive dank der guten Trefferquote von Linda Baier und Lena Bauer zu mehr Durchschlagskraft. Nach einem 7:1-Zwischenspurt zum 12:8 (25.) befand sich die nun deutlich schneller spielende SG eigentlich in der Spur und rettete diesen Vorsprung auch in die Halbzeit (15:11).
In den zweiten 30 Minuten änderte sich an diesem klaren Vorsprung lange nichts. Spätestens als erneut Lena Bauer und später Ina Weber gemeinsam vier Mal über die linke Angriffsseite zum 24:20 (48.) einnetzten, hatten die Zuschauer in der Obermainhalle die zwei wichtigen Zähler bereits verbucht. Doch anstatt die Ruhe zu bewahren, suchten die SGlerinnen weiterhin nach jedem Anwurf sofort den Torabschluss, anstatt die Angriffe auszuspielen. Mit den daraus resultierenden technischen Fehlern oder überhasteten Abschlüssen brachte man den „Club“ zurück ins Spiel. Nach dem 26:23 durch die emsige Nadine Freitag (54.) setzte Nürnbergs Trainierin Michaela Heckel alles auf eine Karte und ordnete eine offene Manndeckung an. Damit erwischte sie die sichtlich nervösen Gastgeberinnen auf dem komplett falschen Fuß, die es dann auch noch schafften, zehn Sekunden vor Schluss den letzten Angriff zu „vertrödeln“. Beim daraus resultierenden Solo-Lauf von Lisa-Charlotte Knapp standen die SGlerinnen komplett neben sich, so dass die Nürnbergerin ungehindert zum 26:26-Ausgleich kam, dem die SG hoffentlich am Ende der Saison nicht noch nachtrauern wird.
SG Kunstadt/Weidhausen: Pitterich K. / Fritz (Tor), Freitag 6/3, Bauer 5, Seufert 5, Baier 4, Weber 2, Gutsch 1, Glaß 1, Kübrich 1, Staudt 1, Schnack, Röschlein, Berghold.
1. FC Nürnberg Handball: Kristiansen / Falkner (Tor), Knapp Lisa 9/3, Katzsch 6, Heckel 4, Knapp Laura 4, Seufert 2, Kostoglidou 1, Kick.
Schiedsrichtergespann: Hirt / Menz
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