Wie ausgewechselt präsentierte sich die zuletzt wenig überzeugende Damenmannschaft der SG Kunstadt/Weidhausen in ihrem Heimspiel gegen die TS Coburg. Mit einem deutlichen 36:21 (20:9) sendete die Mannschaft von Trainer Niklas Knauer nicht nur ein Signal an den Rest der Liga, sondern vor allem gegen alle Selbstzweifel aus.
„Bereits bei der Kabinenansprache kurz vor Spielbeginn war mir klar, dass da ein ganz anderer Geist wehte als letzte Woche in Bamberg“, stellte Kunstadts Trainer Niklas Knauer nach dem Schlusspfiff in der Obermainhalle fest und konnte sich ein ungläubiges Kopfschütteln nicht verkneifen.
„Bei meinem Team entscheidet vor allem der Kopf über Erfolg und Misserfolg“, bilanzierte der 21-Jährige völlig richtig die Achterbahnfahrt seiner Mannschaft in den letzten Wochen.
Denn am Sonntagnachmittag waren den Gastgeberinnen von Beginn an die Entschlossenheit und Motivation anzumerken, das eigene Leistungspotenzial abzurufen.
Der Weg dahin war denkbar einfach. „Im Training hatten wir uns auf das schnelle Umschaltspiel konzentriert, da wir bisher zu viel Aufwand für den Torerfolg betrieben haben“, erklärte Knauer die taktische Marschroute seines SG, die spätestens nach dem 6:4 (11. Minute) voll aufging. Die überragende SG-Torfrau Kerstin Pitterich trieb die Bälle schnell nach vorne, wo Röschlein, Seufert und Bauer die Coburgerinnen ein ums andere Male klassisch auskonterten und so die vom Trainer geforderten „einfachen Tore“ im Minutentakt erzielten.
Innerhalb von vier Minuten zog die SG auf 11:5 davon und hatte dabei auch das nötige Selbstvertrauen gewonnen, diesen Weg konsequent weiterzuverfolgen. Der Halbzeitstand von 20:9 kam bereits einer Vorentscheidung gleich.
Die Gäste von Trainer Matthias Rettlinger scheiterten trotz des guten Auftritts von Annika Kühnel auch in der zweiten Halbzeit an der starken Defensive der Gastgeberinnen und mussten neidlos das spielerische Übergewicht der SG anerkennen, die trotz klarer Zwischenstände (28:14 / 45.) nicht aufhörte, konsequent den Torabschluss zu suchen.
Vor allem Isabelle Redingers Explosivität am Ball versetzte die Coburger Defensive in ungläubiges Staunen und das Publikum in Entzücken. Coburg ließ aber keineswegs den Kopf hängen und gestaltete wenigstens das Schlussviertel recht ausgeglichen. Am deutlichen 36:21-Enstand änderte dies allerdings nichts.
SG Kunstadt/Weidhausen: Pitterich / Biewald – Redinger (9), Seufert /7/3), Röschlein (6/1), Bauer (6), Gutsch (2), Baier (2), Weber (2), Berghold (1), Motschenbacher (1), Pülhorn, Fiedler, Braun.
TS Coburg: Sindt / Rüdiger – Kühnel (5/3), J. Bauer (3), Scheler-Eckstein (3), Meyer (2/1), Kessel (2), Werner (1), Imhof (1), Gertz (1), Wolf, Schlag, L. Bauer
Schiedsrichter: Bönisch
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