Der neue Trainer der Landesliga-Damen der SG Kunstadt/Weidhausen heißt Markus Büschel. Der Nachfolger von Christine Gahn wurde zu Beginn der Woche bei einer ersten gemeinsamen Trainingseinheit unter freiem Himmel durch Volker Reichel, Abteilungsleiter Handball des TV Weidhausen, und dem Vorsitzenden der HG Kunstadt, Thomas Will, der Mannschaft offiziell vorgestellt. Dabei steht Büschel und seinem neuen Team in der kommenden Saison eine echte Mammutaufgabe bevor.
Markus Büschel ist gerade im Coburger Landkreis kein Unbekannter. Zehn Jahre lang war der heute 54-Jährige im Jugendbereich des HSC 2000 Coburg tätig, wo er vor allem die B-Jugend in der Bayernliga betreute. Nach seinem Wechsel zur SG Rödental gestaltete Büschel in den letzten beiden Jahren das Geschehen beim TV Ebersdorf mit – erst im Jugend- und dann im Damenbereich.
„Ich freue mich riesig auf die Herausforderung, mit einer Mannschaft aus dem Erwachsenenbereich in der Landesliga aufzulaufen“, so der erfahrene Coach beim Trainingsauftakt. Wie groß diese Herausforderung ist, lässt sich an den Rahmenbedingungen der kommenden Spielzeit ablesen.
Aufgrund des Abbruchs der Saison 2019/2020, aus der somit auch keine Absteiger hervorgingen, werden in Zukunft wohlmöglich 16 statt der üblichen vierzehn Mannschaften auflaufen. „Wann und unter welchen Bedingungen die Spielzeit stattfinden wird, kann momentan noch keiner abschätzen“, erläuterte Volker Reichel bei der Vorstellung des Trainers. Derzeit sind Mannschaft und Umfeld ohnehin damit beschäftigt, erst einmal einen möglichst geregelten Trainingsablauf zu garantieren. Die Hallen in Burg- und Altenkunstadt sind derzeit für den Vereinssport gesperrt. Das Training läuft somit auch auf den Außenanlagen der jeweiligen Hallen, aber auch in Michelau und Sonnefeld ab und beschränkt sich auf Fitnesseinheiten und Übungen mit dem Ball. „Zweikämpfe sind nicht erlaubt“, gibt Büschel eine wichtige Richtlinie vor, während die Damen regelmäßig Hände und Spielbälle desinfizieren müssen.
So ungewohnt diese Umstände auch sein mögen, herrscht dennoch großer Optimismus im Lager der SG. Der Tatsache, dass in der nächsten Saison unter Umständen bis zu acht Mannschaften und somit die Hälfte der Liga absteigen muss, stellt die SG vor allem ihren großen Kader entgegen. Beim Trainingsauftakt begrüßten immerhin über 30 Spielerinnen den „Neuen“, der seine Aufgabe folgerichtig erst einmal darin sieht, alle Spielerinnen und deren Qualitäten kennenzulernen. „Mit solch einem großen Kader kann man natürlich auch eine enorm lange Spielrunde mit maximal 30 Partien besser bestehen als ein weniger gut aufgestellter Konkurrent“, so Büschel. Auch deshalb wird die SG in der nächsten Saison mit einer Landesliga- und einer Bezirksligamannschaft an den Start gehen.
Hoffnung auf eine erfolgreiche Spielrunde macht dabei ein spektakulärer Neuzugang in Reihen der SG. Denn nach knapp fünf Jahren bei HaSpo Bayreuth kehrt Elena Kerling zurück an den Obermain. In Bayreuth sammelte die Burgkunstadterin reichlich Erfahrung in der 3. Liga sowie in der Bayernliga. „Eine solche Spielmacherin in den Reihen zu haben, bringt uns sicherlich ein gutes Stück voran“, kommentiert Markus Büschel die Rückkehr Kerlings. Ansonsten signalisierte der Trainer bereits beim ersten Zusammentreffen, wie wichtig ihm die Trainingseindrücke sein werden. „Da ich die Mannschaft noch nicht kenne, wird sich im Verlauf der Vorbereitung beispielsweise zeigen, wer in der ersten und wer in der zweiten Mannschaft auflaufen kann. Die Grenzen sollen dabei zu allen Seiten offen sein.“ Ein weiterer Glücksfall für Büschel ist dabei, dass ihm mit Catrin Werner die Betreuerin der letzten Jahre zur Seite stehen wird. „Sie kennt nicht nur unsere eigene Mannschaft, sondern auch die Gegner in der Landesliga“, so Büschel, der mit wenigen Ausnahmen auf den gesamten letztjährigen Kader, aber auch auf frische Kräfte aus der Jugend bauen kann. „Da Markus bisher tolle Arbeit im Nachwuchsbereich geleistet hat, sind wir zuversichtlich, dass er auch unsere jungen Spielerinnen in deren sportlichen Entwicklung um ein gutes Stück voranbringen wird“, so Thomas Will.
„Es liegt jetzt vor allem an euch, wie erfolgreich die Saison verlaufen wird“, nahm Volker Reichel, der den „Deal“ mit Büschel in die Wege geleitet hatte, die Mannschaft bereits beim Trainingsauftakt in die Pflicht. Dass die Mannschaft dies sehr ernst zu nehmen scheint, wurde gleich bei der ersten Trainingseinheit klar: Fitness-Trainer Ron Freitag brachte die Damen gleich richtig zum Schwitzen und sorgt damit für die konditionellen Voraussetzungen, die die SG im Angesicht einer echten Mammut-Saison dringend brauchen wird.
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