TV Weidhausen

HG Kunstadt : TV Weidhausen 28:25 (17:11)

Akrobatische Flugeinlagen, wie hier von Kunstadts Daniel Maile gegen TVW-Torhüter Simon Swoboda, gab es für die Zuschauer in der Obermainhalle beim Derby nur wenige zu bestaunen. Letztendlich reichte den Kunstadtern eine wenig überzeugende Leistung zu einem ungefährdeten 28:25 (17:11)-Heimerfolg. Foto: mts

Der Zug in Richtung Landesliga ist für die erste Herrenmannschaft der HG Kunstadt wohl abgefahren, doch hinsichtlich der lokalen Vorherrschaft behalten sie die Nase vorne. Im Derby gegen den Tabellennachbarn vom TV Weidhausen kamen die Schützlinge von Trainer Anton Lakiza zu einem ungefährdeten 28:25 (17:11)-Heimerfolg und zogen damit auch in der Tabelle wieder am TVW vorbei.
Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse blieben beide Teams aber vor allem spielerisch einiges schuldig. Dies galt in den ersten 30 Minuten vorrangig für die Gäste von Trainer Frank Steinberger, denen man nach dem überzeugenden Heimerfolg gegen das Spitzenteam von TV Helmbrechts am Sonntag in der Obermainhalle eigentlich einen selbstbewussteren Auftritt zugetraut hätte. Ohne den an diesem Tag verhinderten Johannes Bauer blieb der TVW vor allem in der Offensive überraschend harmlos. Lediglich die beiden Büttner-Brüder Florian und Christian suchten den Weg in die sicher stehende 6-0-Abwehr der Gastgeber. Der Rest hielt sich auffallend zurück, und auch die ansonsten so gefürchteten Spielzüge der „Grünen“ suchte man vergebens. Auf der Gegenseite präsentierte sich die HGK vor allem in der ersten Halbzeit deutlich zielstrebiger und beweglicher. Trainer Lakiza konnte sich sogar den Luxus leisten, 60 Minuten auf seinen noch immer angeschlagenen Spielmacher Nicklas Oester zu verzichten. Druck baute die HG dabei nicht nur über das bekannt gefährliche Spiel über Marco Scholz am Kreis, sondern auch über die beiden „Außen“ Michael Deuber und Daniel Maile auf. Da zu diesem Zeitpunkt auch noch David Jung sein Zielfernrohr scharf gestellt hatte, zogen die Hausherren fast spielerisch von 5:3 (8. Minute) auf 13:6 (21.) davon. Weil Weidhausen zumindest vom Siebenmeterpunkt aus Treffsicherheit bewies, vergrößerte sich der Rückstand bis zur Halbzeit (17:11) nicht weiter.

Nach dem Wiederanpfiff verpasste es die eigentlich eindeutig überlegene HGK vor vollen Zuschauerrängen Werbung in eigener Sache zu betreiben. Denn nach dem 20:11 durch Karapetjan (36.) ließen Konzentration und Spielfluss merklich nach. Technische Fehler und unüberlegte Abschlüsse bestimmten nun das Bild auf beiden Seiten, und die Zuschauer bekamen so eher handballerische Magerkost als einen vom Derby-Charakter gefärbten Leckerbissen präsentiert. Da sich Weidhausen zu keiner Zeit aufgab, verkürzte die Steinberger-Truppe sogar in der 46. Minute den Rückstand auf 18:22. Spannung kam aber auch deshalb nicht mehr auf, weil Kunstadts starker Torhüter Alexander Kießling Schlimmeres verhinderte, Hajck Karapetjan sicher vom Siebenmeterpunkt traf und Christian Büttner nach einem ungeschickten Einschreiten gegen David Jung in der 54. Minute beim Stand von 24:20 zu Recht die Rote Karte sah. Die HG spielte routiniert ihr Pensum herunter, ohne wirklich zu überzeugen, während Frank Steinberger sich immerhin über die kämpferische Leistung seines Teams freuen durfte.

HG Kunstadt: Kießling / Doerfer (Tor), Karapetjan 9/6, Jung 4, Deuber 4, Scholz 4, Maile 3, Wünschig 2, Legat 1, Steuer 1, Schnapp, Petersen, Oester.

TV Weidhausen: Swoboda / Zapf (Tor), Büttner F. 7, Büttner C. 5/1, Staude 3, Gebhard 3, Büttner S. 2, Lippert 2, Querfeld 1, Reichel 1, Werner 1, Schmidt, Schrepfer, Freitag.

Schiedsrichtergespann: Bönisch / Weisflog

-mts-

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